Die Chronik unseres Vereins
Im Frühjahr 1943, in schwerer Kriegszeit, wo jeder mit sich selbst zu tun hatte, fanden sich Menschen zusammen, um im Gewann Rappach eine Kleingartenanlage zu schaffen. Der Boden war teilweise verkrustet und vergrast. Viel Arbeit stand für jeden einzelnen bevor, und es floss so mancher Tropfen Schweiß. Doch mit großem Idealismus und mit viel Fleiß entstanden schließlich aus einem verwüstetem Gelände etwa 100 ansehnliche Kleingärten.
Unter der Leitung des ersten Vorsitzenden, Gartenfreund Erdrich aus Weilimdorf, wurde im Frühjahr 1943 der Verein Landesbund der Siedler und Kleingärtner, Ortsverein „Fasanengarten“, Stuttgart-Weilimdorf gegründet. Gartenfreund Erdrich führte den Verein mit viel Geschick und guter Planung über die Anfangsklippen. Unter manchem Opfer und mit Hilfe der Mitglieder ist es gelungen, eine schöne Anlage zu gestalten.
Im Mai 1945 wurde als Nachfolger von Gartenfreund Erdrich Gartenfreund Hans Maier zum 1.Vorsitzenden gewählt. Er hatte es besonders schwer, da in der Nachkriegszeit alles, was die Kleingärtner nu einmal benötigten, sehr knapp war. Dank seinem Organisationstalent gelang es ihm immer wieder, das Notwendige an Kleingärtnerbedarf zu beschaffen. Die Nachfrage nach einem Kleingarten wurde immer größer. So konnte Gartenfreund Maier, nach vielen Verhandlungen mit dem zuständigen Behörden, im Anschluss an die bereits bestehende Anlage im Jahr 1945 ein größeres Areal, zunächst in Form von Grabeländern, erschließen. Hieraus sind dann etwa 100 Kleingärten neu geschaffen worden. Die alte Form ist nur noch in Form der Gartenhäuser von der neuen Anlage zu unterscheiden. In der alten Anlage haben die Gartenhäuser ein Satteldach, in der neuen Anlage sind sie mit einem flachen Dach versehen. Beide Anlagen bilden heute eine harmonische Einheit. Für seine großen Verdienste wurde Gartenfreund Hans Maier zum Ehrenmitglied ernannt.
Nachfolger von Gartenfreund Hans Maier wurde Gartenfreund Roeder. Leider konnte er sein Amt als 1.Vorsitzender altershalber nur kurze Zeit ausüben.
Der damalige Schriftführer Walter Thönnessen wurde im Frühjahr 1951 in der Jahreshauptversammlung zum 1.Vorsitzenden gewählt. Nun begann der Verein immer mehr nach außen hin in Erscheinung zu treten. Durch Kinder- und Sommerfeste und ähnliche Veranstaltungen gewann der Verein an ansehen. Die gesamte Anlage konnte durch bedachte Finanzierungen an das städtische Wassernetz angeschlossen werden, so dass jeder Kleingarten mit Wasser versorgt war. Es fehlte nur noch ein Vereinsheim, in dem die Kleingärtner auch einmal gemütlich beisammen sein konnten. So wurde in einem beispielhaften Zusammenwirken der Vereinsleitung und aller Mitglieder in Gemeinschaftsarbeit inmitten unserer Anlage ein schmuckes Vereinsheim erstellt, das 1963 eingeweiht werden konnte. Mit Stolz können alle, die an der Errichtung mitgewirkt haben, auf diese Werk schauen. Auf Grund seiner ehrenvollen Verdienste wurde Gartenfreund Thönnessen zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Im Herbst 1952 wurde innerhalb des Vereins eine Frauengruppe gegründet, deren Leiterin bis 1958 Frau Sichermann war. Danach übernahm Frau Wolfahrt die Leitung der Frauengruppe bis 1969. Nachfolgerin wurde Frau Käthe Berner, die dieses „EHRENAMT“ bis 2003 ausübte. In de Regel kam die Frauengruppe monatlich einmal zusammen, um Erfahrungen auszutauschen und um gemeinschaftlich zu basteln und Handarbeiten zu fertigen. Sie hat die Patenschaft der spastisch gelähmten Kinder des Raphael-Hauses übernommen. Sie stellt dem Raphael Haus jedes Jahr einen namhaften Betrag aus dem Erlös der in Basaren verkauften Bastel- und Handarbeiten sowie aus Spenden zur Verfügung. Für ihre Verdienste erhielt Frau Berner die Goldene Ehrennadel der Bezirksgruppe Stuttgart.
Seit dem Ausscheiden von Fr.Berner ruht diese Tätigkeit. Im Laufenden Jahr 2009 wird über die Wiederbelebung der Frauengruppe nachgedacht.
Im Frühjahr 1964 übernahm Gartenfreund Konrad Friedrich das Amt des ersten Vorsitzenden. Er führte weitere Verbesserungen in der Anlage durch. So wurde 1967 in jedem Garten der Anlage eine Wasseruhr angebracht. Noch in schöner Erinnerung sind uns allen die in seiner Amtszeit durchgeführten, gut organisierten Familienabende.
Nachfolger des aus Krankheitsgründen zurückgetretenen Gartenfreundes Konrad Friedrich wurde im Frühjahr 1968 Hans Sohnle. Unter dem ersten Vorsitzenden Hans Sohnle wurde das Gesamtbild unserer Anlage wesentlich verbessert. Dank seiner freien, offenen Art wurde unser Verein zu einer echten Gemeinschaft geformt. Das Vereinsheim ist während seiner Amtszeit völlig renoviert und erweitert worden. Die zum Vereinsheim gehörende Gartenwirtschaft wurde neu gestaltet. In seiner über 17 Jahren dauernden Amtszeit hat Hans Sohnle sich unermüdlich für die Belange unseres Vereins eingesetzt. Er ist im Dezember 1985 leider viel zu früh von uns gegangen. Für die Verdienste um das Kleingartenwesen wurde Hans Sohnle mit der Goldenen Ehrennadel des Landesbundes ausgezeichnet.
Nach dem Tod von Hans Sohnle hat der damalige 2.Vorsitzende Alfons Grabowski unseren Verein kommissarisch bis zum Frühjahr 1987 geleitet. Alfons Grabowski hat den 1. Vorsitzenden Hans Sohnle während dessen Amtszeit bereits tatkräftig unterstützt.
In der Hauptversammlung im Frühjahr 1987 wurde Siegfried Fuhrmann zum 1.Vorsitzenden gewählt. Er hat mit der Durchführung schöner und interessanter Ausflüge das Zusammengehörigkeitsgefühl der Kleingärtner unseres Vereins gefördert. Durch den Wegzug aus Stuttgart stand er im Frühjahr 1991 für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung.
Als Nachfolger wurde der bis dahin als 2.Vorstand tätige Josef Ascher gewählt. Durch seine offene, verbindliche Art hat er das Ansehen unseres Vereins weiter gefestigt. Leider musste Josef Ascher sein Amt im Frühjahr 1993 aus gesundheitlichen Gründen aufgeben.
1.Vorsitzen war seit April 1993 Klaus Pflügl. Mit ihm vollzog sich ein Generationswechsel, denn mit 33 Jahren ist er der jüngste Vorstand in unserer Vereinsgeschichte. Herr Pfügl ist im April 2000 ausgeschieden.
Von April 2000 bis März 2017 ist Herr Werner Jatzek 1.Vorsitzender des Vereins. Er hat das Ansehen des Vereins weiter verbessert. Die Erneuerung der Küche im Vereinsheim, der Umbau der Heizungsanlage und des Nebenzimmers wurden bereits durchgeführt.
Die weithin bekannten Sommerfeste sind während seiner Amtszeit erweitert worden und erfreuen sich wachsender Beliebtheit.
Der Landesverband der Gartenfreunde Baden-Württemberg hat beim Kleingartenwettbewerb 2009 dem Kleingartenverein „Fasanengarten e.V.“ für hervorragende Leistungen einen 2.Preis verliehen.
Am 31.März 2017 übernahm Gerhard Bohm das Amt des ersten Vorsitzenden. Werner Jatzek bleibt dem Verein als 2.Vorsitzender erhalten.
Unsere im Grünen am Rande des Fasanenwaldes gelegene Anlage gibt 196 Familien neben der Freude an der Gartenarbeit Erholung und Entspannung. Sie ist wie das Vereinsheim, das seit April 1982 von der Familie Bohm bewirtschaftet wird, ein gern angesteuertes Ausflugsziel für die Bevölkerung.
Dem Chronisten bleibt nur noch übrig, dem Kleingartenverein „Fasanengarten e.V.“ unter der Regie der jetzigen Vereinsführung eine weitere Aufwärtsentwicklung zum Wohle aller zu wünschen.